"Gelbfieber"
Sie nennen es "Gelbfieber". Zynische Metapher fuer die Liebe zwischen laowai und Chinesin. Gift und Galle ergiesst sich in geduldige Online-Foren. Abgesondert von denen, deren Ego tiefe Wunden davon getragen hat, im unerbittlichen Kampf der Geschlechter. Besonders die Shanghainesinnen sollen wahre Meisterinnen darin sein, grosse Gefuehle vorzugaukeln und dann eiskalt abzuzocken. Mantis meuchelt Maennchen. Existenzsicherung auf chinesisch. Schreiben zumindest die Expats. Steht "pat" dabei fuer Vaterland oder fuer Patriarch?
Der kuehle Verstand kaempft mit dem heissen Herz. Die letzten Tage hat er einige Zeit verbracht mit einer umwerfenden Frau. Liebreizend. Lange Haare. Sportlich. Kollegin. "Oh Gott nein, fang bloss niemals was am Arbeitsplatz an!", raunt der innere Zensor. "Du weisst doch genau wie das endet!" Es war das Gefuehl einer tiefen Verbindung auf den ersten Blick. Unerklaerlich. Schoen. Nervenaufreibend. "Denk dran, das hast Du schon mal gedacht!", laesst der Zensor nicht locker. Ja, ja. "Sie ist ver-hei-ra-tet. Was Du nicht willst, das man Dir tu, das fueg' auch keinem andern zu!" Weiss ich doch. Bringt schlechtes Karma. Aber heute in dem tausendjahrealten buddhistischen Kloster, der alte Moench hatte gelaechelt und ihn mit fliessendem Englisch verbluefft, Weihrauch erfuellte die Luft, hunderte Glaeubige, die sich demuetig niederwarfen vor den grossen Buddha-Figuren, heute in dem Kloster, als sich ihre Haende beruehrten, nur kurz, aber tiefinniglich, vertraut, als wenn sie sich schon einige Leben lang kennten, als sie verlegen auseinanderprallten, verstohlen laechelnd, scheu, in diesem Moment hatte er den grossen Buddha instaendig gebeten: "Hilf mir, dieses wunderbare Wesen die meine werden zu lassen..."
Der kuehle Verstand kaempft mit dem heissen Herz. Die letzten Tage hat er einige Zeit verbracht mit einer umwerfenden Frau. Liebreizend. Lange Haare. Sportlich. Kollegin. "Oh Gott nein, fang bloss niemals was am Arbeitsplatz an!", raunt der innere Zensor. "Du weisst doch genau wie das endet!" Es war das Gefuehl einer tiefen Verbindung auf den ersten Blick. Unerklaerlich. Schoen. Nervenaufreibend. "Denk dran, das hast Du schon mal gedacht!", laesst der Zensor nicht locker. Ja, ja. "Sie ist ver-hei-ra-tet. Was Du nicht willst, das man Dir tu, das fueg' auch keinem andern zu!" Weiss ich doch. Bringt schlechtes Karma. Aber heute in dem tausendjahrealten buddhistischen Kloster, der alte Moench hatte gelaechelt und ihn mit fliessendem Englisch verbluefft, Weihrauch erfuellte die Luft, hunderte Glaeubige, die sich demuetig niederwarfen vor den grossen Buddha-Figuren, heute in dem Kloster, als sich ihre Haende beruehrten, nur kurz, aber tiefinniglich, vertraut, als wenn sie sich schon einige Leben lang kennten, als sie verlegen auseinanderprallten, verstohlen laechelnd, scheu, in diesem Moment hatte er den grossen Buddha instaendig gebeten: "Hilf mir, dieses wunderbare Wesen die meine werden zu lassen..."
weihouke - 26. Sep, 11:00