"Bu yong xie"
Nach zwei intensiven Tagen China sind es auch zwei widerstreitende Eindruecke, die alles beherrschen: die Ruecksichtslosigkeit auf der Strasse und als Gegensatz dazu: eine Hilfsbereitschaft, die alles Gekannte in den Schatten stellt.
Der Verkehr in Ningbo ist moerderisch. Aus dem Blickwinkel des Deutschen, der aus dem Land des defensiven Fahrens kommt, tobt ein erbitterter Krieg auf den Strassen. Fahhrad und Moped gegen Fussgaenger und Autos gegen alle. Verkehrszeichen? Kann-Bestimmungen. Hupend und die Kreuzung waghalsig schneidend, bricht sich buchstaeblich der Staerkere Bahn. Eine neue Massnahme gegen die Bevoelkerungsexplosion? Wie vertraegt sich diese aggressive Ruecksichtslosigkeit mit der Harmonie, die in China hochgeschaetzt wird?
Ganz das Gegenteil: Manche Menschen. Da ist das chinesische Paar, das dem verschwitzten, schwer schleppenden Auslaender schon am Flughafen anbietet, ihn von Shanghai nach Ningbo zu begleiten, ihm in bruetender Hitze den Busbahnhof zeigt und darueber hinaus bei der Fahrkartenbeschaffung Dolmetscherdienste leistet. Waehrend der dreistuendigen Fahrt erkundigen sie sich fuersorglich, ob er denn den Waschraum besuchen wolle. Und sie ruhen nicht eher, bis sie den dankbaren Reisenden in ein Taxi gesetzt und den Fahrer instruiert haben.
Da ist der Nachbar, der den voellig Erschoepften in seine Wohnung bittet und ihm einen Eistee anbietet. Das sie einander nicht verstehen koennen, tut seiner freundlichen Anteilnahme keinen Abbruch. Genauso wie bei der Verkaeuferin, die sich intensiv bemueht, das stammelnd und in stolperndem Chinesisch vorgetragene Anliegen zu verstehen und zu erfuellen. Sie kroent ihr Handeln, indem sie den Ortsunkundigen in das naechste Kaufhaus eskortiert, Bettler auf der Strasse energisch abwimmelnd, und sich erst verabschiedet, als die Einkaufswuensche erfuellt und die Tragetasche gefuellt ist. Jeden Dank abwehrend deutet sie eine Verbeugung an. Ihre Gesten vermitteln: "Das ist doch selbstverstaendlich!" Oder auf Chinesisch: "Bu yong xie", was nicht nur "Nichts zu danken" heisst, sondern auch "Du bist willkommen!"
Der Verkehr in Ningbo ist moerderisch. Aus dem Blickwinkel des Deutschen, der aus dem Land des defensiven Fahrens kommt, tobt ein erbitterter Krieg auf den Strassen. Fahhrad und Moped gegen Fussgaenger und Autos gegen alle. Verkehrszeichen? Kann-Bestimmungen. Hupend und die Kreuzung waghalsig schneidend, bricht sich buchstaeblich der Staerkere Bahn. Eine neue Massnahme gegen die Bevoelkerungsexplosion? Wie vertraegt sich diese aggressive Ruecksichtslosigkeit mit der Harmonie, die in China hochgeschaetzt wird?
Ganz das Gegenteil: Manche Menschen. Da ist das chinesische Paar, das dem verschwitzten, schwer schleppenden Auslaender schon am Flughafen anbietet, ihn von Shanghai nach Ningbo zu begleiten, ihm in bruetender Hitze den Busbahnhof zeigt und darueber hinaus bei der Fahrkartenbeschaffung Dolmetscherdienste leistet. Waehrend der dreistuendigen Fahrt erkundigen sie sich fuersorglich, ob er denn den Waschraum besuchen wolle. Und sie ruhen nicht eher, bis sie den dankbaren Reisenden in ein Taxi gesetzt und den Fahrer instruiert haben.
Da ist der Nachbar, der den voellig Erschoepften in seine Wohnung bittet und ihm einen Eistee anbietet. Das sie einander nicht verstehen koennen, tut seiner freundlichen Anteilnahme keinen Abbruch. Genauso wie bei der Verkaeuferin, die sich intensiv bemueht, das stammelnd und in stolperndem Chinesisch vorgetragene Anliegen zu verstehen und zu erfuellen. Sie kroent ihr Handeln, indem sie den Ortsunkundigen in das naechste Kaufhaus eskortiert, Bettler auf der Strasse energisch abwimmelnd, und sich erst verabschiedet, als die Einkaufswuensche erfuellt und die Tragetasche gefuellt ist. Jeden Dank abwehrend deutet sie eine Verbeugung an. Ihre Gesten vermitteln: "Das ist doch selbstverstaendlich!" Oder auf Chinesisch: "Bu yong xie", was nicht nur "Nichts zu danken" heisst, sondern auch "Du bist willkommen!"
weihouke - 25. Aug, 13:47